Doctor Who On History

The Doctor travels through time and space with the T.A.R.D.I.S. – and has travelled more often to parallel universes and the future than to the past. When traveling back, the Doctor met several well-known people or events in the past, especially of the English history.

The visits are heavily influenced by modern times, as more than half of the time travels to the past took place between the Victorian Age and the present.

In total, there are 39 time travels to the past, with Doctor and companions respectively travelling twice to different pasts in two episodes each.

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Doctor Who in der Vergangenheit

Doctor reist mit der T.A.R.D.I.S. durch Zeit und Raum. Zwar reiste sie*er häufiger in Paralleluniversen und die Zukunft denn in die Vergangenheit. Nämlich 41 Mal in den New Who, den seit 2005 produzierten Staffeln (Stand: S13E04). Dabei traf the Doctor in der Vergangenheit auf allerlei bekannte Personen oder Ereignisse der vor allem englischen Geschichte.

Stark neuzeit-lastig sind die Besuche, denn über die Hälfte der Zeitreisen in die Vergangenheit gingen in die Zeit zwischen 1850 und der Gegenwart. Und nur ganze dreimal reiste sie*er in die Antike und das Mittelalter (= bis ca. 1500): Zur Zerstörung von Pompeji mit (79 v. Chr., S04E02), den Wikingern (irgendwann zwischen 800 und 1100; S09E05) und – auch, wenn er es nicht wirklich glaubt – Robin Hood (Ende 13. Jahrhundert; E08S03). Continue reading “Doctor Who in der Vergangenheit”

Familiengeschichte-Tipps für die Recherche

Hier finden Sie einige Familiengeschichte-Tipps, denn die eigene Geschichte zu recherchieren ist en vogue, vor allem seit der Corona-Pandemie. Viele Menschen interessieren sich nicht unbedingt für die Geschichte, wohl aber die der eigenen Familie. Jede Woche erreichen mich einige Anfragen im Archiv, die ich teils selbst bearbeiten kann oder aber an andere Stellen oder auf Quellen verweisen kann.

Familiengeschichte-Tipps: Wie gehe ich mit einem Familiennachlass um?

Kennen Sie schon mein Workbook “Ordnung im Familienarchiv. Sinnvoll und effizient”? Sie können es sich hier kostenlos downloaden (14 MB, pdf-Datei)!

Kennt das Geburtsdatum!

Warum? Weil es Menschen gleichen Namens gibt, die meistens aber an unterschiedlichen Tagen geboren sind. Es ist also ein Identitätskriterium.

Werden für Dienstleistungen üblicherweise Gebühren erhoben, kennzeichne ich den Schritt mit (€). Die Gebühren variieren je nach Institution.

Bevor Sie sich den langen Text mit all den Familiengeschichte-Tipps durchlesen müssen und nach der Hälfte keine Lust mehr habe, hier ein…

Schnelldurchlauf durch die Familiengeschichte-Tipps

  • Andere Familienmitglieder fragen
  • Recherche im Nachlass der Person
  • Google
  • genealogische Datenbanken (€)
  • Gemeinde-/Stadtarchiv (ggfs. mehrere, wenn Umzug) (€)
    • Geburtsurkunde, wenn nach 1790/1830 geboren
    • Heiratsurkunde, wenn nach 1790/1830 geheiratet
    • Sterbeurkunde, wenn nach 1790/1830 gestorben
    • Recherche im Melderegister (€) -> Das Bürgerbüro oder Stadtarchiv einer Gemeinde/Stadt anschreiben, in der die Person mal gelebt hat
    • Unterlagen zu Vereinen und anderen Gruppen, in denen die Person Mitglied war -> Gibt Hinweise zum sozialen Engagement der Person
    • Adressbüchern aus der Lebenszeit der Person -> Gibt Hinweise, wo die Person wann gelebt hat
    • Brandkatastern -> Gibt Hinweis über Wohnhaus
    • Fotos -> Sei’s von der Person, dem Wohnhaus, Teilnahme bei Veranstaltungen, etc.
    • Unterlagen zur Person, sofern Person des öffentlichen Lebens oder Beamten*in/Angestelle*r bei der Verwaltung -> Gibt Hinweise zum Job
  • Pfarrarchiv/Kirchenarchiv (€)
    • Kirchenbücher -> Taufe(!), Hochzeit, Tod
    • weitere Unterlagen, sofern die Person Mitglied in der Pfarrgemeinde war oder Pfarrer*in oder anderweitig in der Pfarrgemeinde bzw. Kirchengemeinde tätig war
  • Bundesarchiv (€)
    • Unterlagen aus ehemaligen Archiv der NSDAP (BDC)
    • Unterlagen des ehemaligen Archiv der Wehrmacht (WASt)
    • Unterlagen der Gestapo der NS-Zeit
  • Landesarchiv (auf Region und Gebietsveränderungen achten!) (€)
    • Spruchkammerakten (Entnazifizierung)
  • Central Archives for the History of the Jewish People (CAHJP) (€?)
    • Unterlagen aus der ehemaligen jüdischen Gemeinde, in der die Person Mitglied war
  • Yad Vashem (€)
    • Unterlagen zu deportierten Personen
  • NS-Dok (ehemalige Konzentrationslager) (€)
    • Unterlagen zu deportierten Personen
  • Arolsen Archive (€)
    • Unterlagen zu Personen, die während der NS-Zeit verschwunden sind bzw. gesucht wurden: jüdisch gläubige Menschen, ausländische Kriegsgefangene, Kinder, Personen im Widerstand gegen die NSDAP, etc.
  • Jüdische Museen oder andere Institutionen vor Ort, die sich mit jüdischer Geschichte beschäftigen
    • Unterlagen zu jüdisch gläubigen Personen
  • Nachfolgende jüdische Gemeinde
    • Unterlagen zu jüdisch gläubigen Personen (ist nicht wahrscheinlich)
  • Vereinsarchive
    • sofern die Person Mitglied in einem Verein war
  • Firmenarchiv (€)
    • sofern die Person in einer größeren Firma gearbeitet hat
  • politische Archive (€)
    • Parteiarchive, sofern die Person Mitglied in einer politischen Partei war
    • BStU = Unterlagen des ehemaligen Stasi-Archivs

Und jetzt noch mal langsam…

Meine Familiengeschichte-Tipps

Schritt 1.1: Geburtsdatum herausfinden

Wie?

  • Andere Familienmitglieder fragen
  • Recherche im Nachlass der Person, zum Beispiel nach dem Personalausweis oder Führerschein oder andere Dokumente mit dem Geburtsdatum
  • Recherche im Melderegister (€) -> Das Bürgerbüro oder Archiv einer Gemeinde/Stadt anschreiben, in der die Person mal gelebt hat
  • Recherche in Personenstandurkunden, wenn das Heirats- und/oder Todesdatum bekannt ist (€) -> Das Standesamt oder Stadtarchiv einer Gemeinde/Stadt anschreiben, in der die Person geheiratet hat oder verstorben ist
  • Recherche beim Pfarrarchiv oder Bistumsarchiv (€) -> Ist die Person vor den 1790er Jahren (linksrheinisch) oder 1830er Jahren geboren, dann gab es noch keine staatliche Dokumentation der Geburten, Hochzeiten und Sterbefälle, sondern nur in den Kirchenbüchern.

Schritt 1.2: Googeln

Der Schritt sollte parallel erfolgen oder als erster, sofern das Geburtsdatum bekannt ist. Falls Sie es nicht eh schon längst gemacht haben: Googlen nach der Person, sowohl unter “Web” als auch “Bücher”. Nutzen Sie auch genealogische Datenbanken (mitunter € für alle Funktionen). Ebenso nach Online-Datenbanken der entsprechenden Archive, die für Ihre Recherche sinnvoll sind, beispielsweise über das Archivportal-D.

Schritt 2: Das zuständige Kommunalarchiv anschreiben

Kommunalarchiv bedeutet: Gemeindearchiv, Stadtarchiv, Kreisarchiv. Die meisten Städte haben einige Archive, die meisten Gemeinden geben sie aber regelmäßig an das Landesarchiv ab. Fragen Sie einfach bei der Stadt oder Gemeinde nach, ob die Unterlagen vor Ort sind. Wenn nicht, werden Sie üblicherweise an das nächsthöhere Archiv verwiesen.

Schreiben Sie in den Betreff den Namen der Person und das Geburtsdatum. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es in der Mailflut gut tut, die Anfrage direkt wiederzufinden.

Welche Unterlagen könnten Kommunalarchive haben?

Fragen Sie nach

  • Unterlagen zu Vereinen und anderen Gruppen, in denen die Person Mitglied war -> Gibt Hinweise zum sozialen Engagement der Person
  • Adressbüchern aus der Lebenszeit der Person -> Gibt Hinweise, wo die Person wann gelebt hat
  • Brandkatastern -> Gibt Hinweis über Wohnhaus
  • Fotos -> Sei’s von der Person, dem Wohnhaus, Teilnahme bei Veranstaltungen, etc.
  • Unterlagen zur Person, sofern Person des öffentlichen Lebens oder Beamten*in/Angestelle*r bei der Verwaltung -> Gibt Hinweise zum Job
  • Personenstandsurkunden, wenn nicht schon in Schritt 1.1 erledigt
  • Melderegister, wenn nicht schon in Schritt 1.1 erledigt

Es gibt je nach Person und je nach Archiv eventuell noch mehr, aber das sind die Stellen, die ich als erstes nutze, um nach einer Person zu suchen.

Je nach Umfang der Anfrage werden Sie gebeten, selbst vor Ort zu recherchieren. Oder es werden Gebühren (€) fällig.

Wenn Sie vor Ort recherchieren: Fragen Sie vorher nach, ob Sie ohne publizistisches Interesse die Archivalien kostenlos fotografieren dürfen (in Bingen ist das möglich). Kopien und Scans kosten meistens eine Gebühr, die bei einer größeren Anzahl ins Geld gehen kann. Viele Archive bieten aber an, dass die Besucher*innen die Unterlagen abfotografieren dürfen, sofern sie sie nicht publizieren. So könnt Sie sie zu Hause durcharbeiten. Ist besonders gut, wenn Sie die Kurrentschriften (die alte deutsche Schriften) nicht flüssig lesen können. So brauchen Sie sich vor Ort nicht damit zu quälen, sondern erst zu Hause mit mehr Zeit.

Schritt 3: Alles zusammentragen

Puh, wahrscheinlich haben Sie jetzt schon einige Daten gesammelt. Sammeln Sie sie in einem Dokument, sei es thematisch oder chronologisch.

Nun lesen Sie sich noch mal alles durch.

Wo sind noch Lücken? Wo widersprechen sich Angaben? Notieren Sie sich diese Punkte und fragen Sie beim Kommunalarchiv (oder dem Archiv, an das Sie verwiesen wurden) nach: Gibt es Möglichkeiten, die Lücken zu schließen oder den Widerspruch aufzudröseln?

Schluss? Oder weiter?

Mitunter ist an diesem Punkt der Recherche schon Schluss. In manchen Fällen geht die Recherche aber jetzt erst richtig los.

Weitere Familiengeschichte-Tipps

Soldat im 2. Weltkrieg Soldat

Dieser Punkt sollte direkt erledigt werden, sobald das Geburtsdatum bekannt ist: Stellen eine Anfrage

  • beim Bundesarchiv (€) -> a) Archiv der NSDAP, b) ehemalige Wehrmachtsarchiv (WASt)
  • beim Landesarchiv, das für die Region zuständig ist, in der die Person 1945 oder danach war (€) -> Spruchkammerakten, im Volksmund auch Entnazifizierungsakten genannt

Jüdisch gläubige Personen während der Shoah/Holocaust

Viele Archive jüdischer Gemeinden wurden nach Israel gebracht. Sie sind zum Teil digitalisiert. Auf jeden Fall ist man dort sehr hilfsbereit.

  • beim Bundesarchiv (€) -> Unterlagen der Gestapo
  • Central Archives for the History of the Jewish People (CAHJP) (€?) -> Nachfragen, ob es Unterlagen von der jüdischen Gemeinde gibt, in der die Person Mitglied war
  • Yad Vashem (€?) -> nutzt auf jeden Fall schon mal die Online-Datenbank, fragen Sie aber auch
  • NS-Doks (€) -> Viele ehemalige Konzentrationslager sind mittlerweile NS-Dok-Stellen und haben sehr gut aufgearbeitet, wer wann im KL inhaftiert war und wer wann ermordet wurde
  • Arolsen Archive (€) -> Hier werden Unterlagen zu Personen gesammelt, die im Laufe der NS-Zeit verschwunden sind bzw. gesucht wurden.
  • Jüdische Museen oder andere Institutionen vor Ort, die sich mit jüdischer Geschichte beschäftigen -> Möglicherweise gibt es auch hier Unterlagen oder eine Bibliothek mit alten Unterlagen
  • Nachfolgende jüdische Gemeinde -> Auch wenn die Unterlagen der alten jüdischen Gemeinde in Jerusalem lagern, schreibt einfach auch die jetzige jüdische Gemeinde an. Sicher ist sicher.

Widerstand, ausländische Kriegsgefangene, elternlose Kinder

  • Arolsen Archive (€) -> Wie gesagt, hier werden Unterlagen zu Personen gesammelt, die im Laufe der NS-Zeit verschwunden sind bzw. gesucht wurden. Bis vor kurzem hieß diese Institution noch ITS (International Tracing Service).

Person war Mitglied in Vereinen oder anderen Gruppen

Häufig gelangen Unterlagen zu Vereinen wie Protokollbücher und Festschriften erst an ein Archiv, wenn der Verein aufgelöst wurde.

  • Vereinsarchiv -> Fragen Sie direkt beim Verein nach, ob noch Unterlagen (Festbücher, Protokollbücher, etc.) aus der Zeit vorhanden sind, in der die Person Mitglied des Vereins bzw. der Gruppe war.

Person arbeitete in einer größeren Firma

Gerade größere Firmen haben ein Firmenarchiv, das ähnlich dem Archiv einer Stadtverwaltung ist.

  • Firmenarchiv (€) -> Anfragen ob es Unterlagen zu der Person gibt (am besten direkt angeben, von wann bis wann die Person in welcher Abteilung arbeitete)

Person war Mitglied einer politischen Partei

Auch Partei haben einige Archive. Ähnlich wie Stadtverwaltungen ihre Unterlagen regelmäßig an das Stadtarchiv abgeben, passiert das auch bei Parteiarchiven, dann aber meistens an das Landesarchiv bzw. Bundesarchiv.

  • Parteiarchiv (€) -> Fragen Sie direkt nach, ob zu der Person noch Unterlagen im Parteiarchiv vor Ort lagern können oder ob sie an das zuständige Archiv abgegeben wurden
  • ggfs. weitere Anfrage ans Landesarchiv (€) oder Bundesarchiv (€)

Mitglied in einer Pfarrgemeinde oder Pfarrer*in, Priester*in, etc.

Hat die Person mit der Kirche zu tun? Dann fragen Sie bei…

  • zuständige Pfarrgemeinde -> Gibt es Unterlagen zur Person vor Ort? Wenn nicht: Fragen Sie, an welches Archiv es ausgelagert oder abgegeben wurde
  • zuständiges Diözesanarchiv (manchmal auch Domarchiv/Bistumsarchiv) anfragen (€)

Person lebte in der DDR

Gut möglich, dass die Stasi über sie eine Akte angelegt hat.

  • BStU (€) -> Hier lagert das ehemalige Stasi-Archiv

Wichtig

Wenn Sie Ihre Recherche publizieren und Archivquellen genutzt haben, dann informieren Sie bitte die jeweiligen Archive. Ist es ein Buch, möchten die meisten Archive ein kostenloses Belegexemplar für ihre Bibliothek. Das ist oft in den Bedingungen der Archivnutzung enthalten. Publizieren Sie es online, dann schicken Sie den Link. Vielleicht möchten sie auf ihrer Archivseite auf Ihre Seite verlinken?

Noch wichtiger: Wenn Sie Fotos oder andere Medien von Archiven einbinden, informieren Sie vor der Veröffentlichung das Archiv, sonst könnte es teuer werden. Es kann gut sein, dass die Publikation eine Gebühr kostet.

Zu guter Letzt: Alle Familiengeschichte-Tipps?

Mir ist völlig bewusst, dass diese Übersicht nicht vollständig ist. Ich bezweifele, dass sie vollständig sein kann. Aber sie ist umfassend und nennt die Möglichkeiten, die man bei seiner familienhistorischen Recherche nicht außer Acht lassen sollte. Wenn ich doch etwas Wichtiges vergessen habe, sagen Sie mir gerne Bescheid. Ich habe zwar den Blogartikel eine Woche lang gären lassen, aber vielleicht habe ich etwas übersehen.

Güterverzeichnis Kloster Rupertsberg bis 1300

Meine Abschlussarbeit behandelt die Güter und das Netzwerk von Kloster Rupertsberg bis 1300. Dafür habe ich allerdings nur die gedruckten Urkunden ausgewertet, sonst wäre es eine Dissertation geworden und wahrscheinlich hätte der Umfang auch diese Vorgaben überschritten.

Viele Informationen konnte ich deshalb nicht in der Studie unterbringen. Damit meine umfangreiche Datensammlung für andere Regionalhistoriker*innen nutzbar ist, ergänzte ich die Studie um einen sehr langen Anhang, den ihr hier zum Downloaden findet. Zur Übersichtlichkeit gibt es hier alle Güter meiner Sammlung, aber ohne Fußnoten. Den kompletten Anhang könnt ihr aber hier mit allen Fußnoten downloaden (pdf-Datei, 332 KB).

Hinweis: Ein Großteil der Güter, die zwischen ca. 1150 und 1200 an das Kloster kamen oder abgingen, ist nur über die Einzelurkunde, sondern nur den Eintrag im Güterverzeichnis bekannt. Die allererste Übersicht des Güterverzeichnisses wurde um 1200 angelegt und ist im Mittelrheinischen Urkundenbuch ediert. Daher sind viele Einträge hier aus Gründen der Kürze auf “um 1200” datiert. Im Grunde müssten sie aber “irgendwann in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts” heißen.

 

Abkürzungsverzeichnis

iur = iurnales (Morgen)

iug = iugera (Joch)

ZT = duale (Zweiteil)

par = particula (Stück)

vir = virga (Rute)

l.a. = libri argenti (Silberpfund)

Appenheim

  • allodium: 41,5 iug. Ankauf (32 Mark): Arnold von Saulheim (um 1200)
  • predium: 4 ZT, 152,5 iug, 15 iur. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • predium: 3 iur, 3 ZT. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • predium: 15 iug, 3,5 iur, 6 ZT. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • predium: 47 iug. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • predium: 33 iug, 6 iurn. Mitgift: Guda von Geisenheim (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Friedrich (um 1200)
  • 2 iug. Schenkung: Heinrich von Wintersheim (um 1200)
  • 33 iug. Ankauf (20 Drittelmark): Embricho

Aspisheim

  • 0,5 iug. Verpachtung: unbekannt (um 1200)

Bad Kreuznach

  • 4 iug. Schenkung: Meingott von Treisen (um 1200)

Bergen

  • 1 Acker. Verpachtung: unbekannt (um 1200)
  • 1 Egarten. Verpachtung: Friedrich von Bergen (um 1200)
  • unbekannt. Verpachtung: unbekannt (um 1200)

Bergen bei Kirchberg

  • Hofstätte: unbekannt. Verpachtung: unbekannt (um 1200)

Bermersheim vor der Höhe

  • anderthalb Hufen: unbekannt. Schenkung: Embricho von Bingen (um 1200)
  • allodium: 5 ZT, 4 iug, 1 par. Schenkung: Odalrich, Graf von Ahr (um 1200)
  • Hofstätte: unbekannt. Schenkung: Hugo, Drutwin und Rorich (um 1200)
  • Hof: unbekannt. Schenkung: Odalrich, Graf von Ahr (um 1200)
  • Hof: unbekannt. Schenkung: Rorich (um 1200)
  • Hufe: 32 iug, 5,5 ZT. Verkauf (10 Mark): Kanoniker Heinrich (um 1200)
  • anderthalb Hufen: 45 iug. Schenkung: Embercho (um 1200)
  • predium: 32 iug, 9 ZT. Schenkung: unbekannt (um 1200)
  • predium: unbekannt. Schenkung: Dietrich von Flonheim (um 1200)
  • predium: 58 iug, 8 ZT. Ankauf (37 Mark): Gottbert von Selzen (um 1200)
  • predium: 37 iur, 5 ZT.  Ankauf (18 Mark): Hermann (um 1200)
  • 2 iug. Schenkung: Arnold (um 1200) [Evtl. nur 1 iug]
  • 53 iug, 2 ZT. Schenkung: Drutwin (um 1200)
  • Stall: unbekannt. Schenkung: Drutwin (um 1200)
  • 53,5 iug, 4,5 ZT. Schenkung: Hugo (um 1200)
  • 3 iur. Schenkung: Drutwin, Hugo, Rorich (um 1200)
  • 1 iug. Schenkung: Ida (um 1200)
  • 20 iug, 9,5 ZT. Schenkung: Rorich (um 1200)
  • Hof mit 69 iur. Pacht: Embricho (1194)
  • Brunnen. Verpachtung: St. Alban, Mainz (1276)

Bingen

  • Mühle im Rhein. Schenkung: Erzbischof Heinrich (1152)
  • Predium: 11,25 iug, 1 par, 10 ZT. Schenkung: Pfalzgraf Hermann von Stahleck und Ehefrau Gertrud (1158)
  • Hofstätte: unbekannt. Schenkung: Embercho (um 1200)
  • Hofstätte: unbekannt. Schenkung: Embricho von Bingen (um 1200)
  • Mühle: unbekannt. Schenkung: Bilingus (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Alexander (um 1200)
  • 67 par, 9 iug. Unbekannt: Unbekannt (um 1200)
  • Unbekannt. Unbekannt: Unbekannt (um 1200)
  • Unbekannt. Unbekannt: Unbekannt (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Bezzecha (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Demodis von Stromberg (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Edelindis (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Embricho (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Embricho von Bingen (um 1200)
  • 1 iur, 6 par. Schenkung: Gepa (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Gepa (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Gottfried und Bertha (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Hugo (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Imeza (um 1200)
  • 2 Weinberge: unbekannt. Schenkung: Kleriker Konrad (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Libeita (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Odegeba (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Othwich (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Vogt Walpert (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Werner (um 1200)
  • 0,5 iug. Schenkung: Wolpero (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Ankauf (2 Mark+Zins): St. Servatius, Maastricht (1195)
  • Hof: unbekannt. Schenkung: Diethelm (1203)
  • Hof: unbekannt. Verpachtung: Ortlib Grine (1203)
  • Weinberg: unbekannt. Ankauf (20 Köln. Mark): Wolverad (1213)
  • Hofstätte: unbekannt. Verpachtung: Hertwig (1235)
  • Hof: unbekannt. Mitgift/Seelgerät: Philipp I. von Hohenfels (1260)
  • Egarten: unbekannt. Pacht: unbekannt (1270)
  • Hof: unbekannt. Mitgift/Seelgerät: Brüder von Hohenfels (1278)
  • Unbekannt. Schenkung: Konrad (1281)

Bonnheim

  • 8 ZT, 12 iug. Unbekannt: unbekannt (um 1200)

Bornheim

  • Hufe: 44 iug, 2 ZT, 7,5 iur. Mitgift: Vogt Walpert (um 1200)
  • Unbekannt. Unbekannt: unbekannt (um 1200)

Bosenheim

  • Viertel-Hufe: 3 iur, 7,5 ZT. Unbekannt: Wolfram (um 1200)
  • Viertel-Hufe: 9 ZT, 4 par. Unbekannt: Ebernand (um 1200)
  • Halbe Hufe: 10,5 iur, 3 ZT. Unbekannt: Brüder von Kl. Neuhausen (um 1200)
  • Allodium: 6,5 ZT, 9 iurn. Ankauf (9 l.a.): Baldemarus von Eppelnsheim (um 1200)
  • Allodium: 8,5 ZT, 5 iug. Schenkung: Simon & Wendelmuth (um 1200)
  • Hof: unbekannt. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • Teil von allodium: Hof: unbekannt. Schenkung: Simon & Wendelmuth (um 1200)
  • Hof: unbekannt. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • Hof: unbekannt. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • Hof: unbekannt. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • Teil von allodium: Hof: unbekannt. Ankauf (9 l.a.): Baldemarus von Eppelnsheim (um 1200)
  • 1 par, 10 1/8 ZT, 73 iug. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • Hof: unbekannt. Verpachtung: unbekannt (um 1200)
  • 0,5 iug. Verpachtung: Volmar (um 1200)

Büdesheim

  • Mühle: unbekannt. Pacht: Kloster St. Alban, Mainz (1181)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Mechthild von Bingen (um 1200)
  • Unbekannt. Unbekannt: Kanoniker Werner (um 1200)
  • 13,5 ZT, 29 iur. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • predium: unbekannt. Pacht: Lutfried und Regelindis (um 1200)
  • Unbekannt. Pacht: unbekannt (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Mengot von Geisenheim und Jutta (1200)
  • Mühle. Schenkung: Mengot von Geisenheim und Jutta (1200)
  • Weinberg: unbekannt. Verpachtung: Marsilius aus Büdesheim (1270)
  • Hof: unbekannt. Verpachtung: Marsilius aus Büdesheim (1270)

Burgestat

  • Halbe Hufe: unbekannt. Schenkung: Richelinde (um 1200)

Dienheim

  • Teil von allodium: 4 iug. Seelgerät: Friedrich von Hausen (um 1200)

Dietersheim

  • Fundus: unbekannt. Schenkung: Rudolf von Münster (um 1200)
  • Mühle: unbekannt. Schenkung: Rudolf von Münster (um 1200)
  • Pferd. Schenkung: Rudolf von Münster (um 1200)

Dolgesheim

  • Allodium: 50 1/3 iug. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • Allodium: 12 ZT, 14 iug. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • Allodium: 100 iur, 1 ZT, 2 par. Seelgerät: Walter von Hausen (um 1200)
  • Teil von Allodium: Hofstätte: unbekannt. Seelgerät: Walter von Hausen (um 1200)
  • Hofstätte: unbekannt. Schenkung: Walter von Hausen (um 1200)
  • 3 Hufen: unbekannt. Schenkung: Walter von Hausen (um 1200)
  • 6 iur. Schenkung: Walter von Hausen (um 1200)
  • Unbekannt. Unbekannt: unbekannt (um 1200)

Dromersheim

  • 4 iur. Schenkung: Dieter von Waldböckelheim (um 1200)
  • 1 iug. Schenkung: Drutlinde von Leibenheim (um 1200)
  • 1 iug. Schenkung: Sophia (um 1200)
  • 2,5 iug. Verpachtung: unbekannt (um 1200)

Ebental

  • 2 iur, 2 iug. Unbekannt: unbekannt (um 1200)

Eppelsheim

  • 105,25 iug. Unbekannt: unbekannt (um 1200)

Essenheim

  • Allodium: 81,5 iur, 7 1/6 ZT. Ankauf (52 l.a.): Heinrich von Gabsheim (um 1200)
  • Allodium: 113 iug, 0,5 iur. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • Allodium: 121,5 iur, 28 iug, 1 ZT. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • Allodium: 24 iug. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • Predium: 43,5 iug, 1 ZT, 2 iur. Ankauf (40 Mark): unbekannt (um 1200)
  • 11,5 ZT, 30 iug. Schenkung: unbekannt (um 1200)
  • 4,5 iur. Unbekannt: unbekannt (um 1200)

Gau Algesheim

  • Äcker. Tausch: Altmünsterkloster, Mainz (1184)

Geisenheim

  • 18 iug. Schenkung: Rheingraf Embricho (um 1200)

Gensingen

  • Allodium: 25 iug, 21,5 vir, 2 ZT. Unbekannt: Helfericus (um 1200)
  • Allodium: 30 iug. Unbekannt: Helfericus (um 1200)
  • 1 iug. Schenkung: Heinrich (um 1200)
  • 1 ZT. Schenkung: Adelheid (um 1200)
  • Allodium: 3,25 ZT, 27,75 iur. Schenkung: Frank & Ehefrau (um 1200)
  • 2 Hufen: unbekannt. Schenkung: Frank von Waldböckelheim (um 1200)
  • Predium: 0,5 iur, 27 iug. Schenkung: unbekannt (um 1200)
  • 0,5 iug. Schenkung: Dieter (um 1200)
  • Allodium: 11 iug, 1ZT. Verpachtung: Gela (um 1200)
  • Allodium: 20,5 iug, 1ZT, 24 vir. Verpachtung: Gela (um 1200)
  • 99 iug. Verpachtung: Gela (um 1200)

Guldental (= Heddesheim)

  • 3 Weinberge. Schenkung: Klerker Emicho (um 1200)
  • 3 Weinberge. Verpachtung: unbekannt (um 1200)

Gutenfels (= Weitersheim)

  • Halbe Hufe: 15,5 iug. Unbekannt: Rupert (um 1200)
  • Halbe Hufe: 11,75 iug, 2 ZT. Unbekannt: Werner (um 1200)
  • Halbe Hufe: 13,25 iug, 2 ZT. Seelgerät: Rudolf Messehe (um 1200)
  • Hufe: 35 iug, 2 ZT. Unbekannt: Wicnand (um 1200)
  • Predium: 33,5 iug. Schenkung: Wendela (um 1200)
  • Hofstätte: unbekannt. Verpachtung: unbekannt (um 1200)
  • 8,25 iug. Verpachtung: unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • 1 iug. Ankauf (13 unciis nummorum): Meginbold (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Verpachtung: Hemmercho von Weitersheim (1296)

Hargesheim

  • Teil von Allodium: Hof: unbekannt. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • Predium: 32 iug. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • Teil von Predium: Weinberg: unbekannt. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • Predium: unbekannt. Verpachtung: Hermann von Genheim (um 1200)
  • Unbekannt. Verpachtung: unbekannt: unbekannt (um 1200)

Hattenheim

  • 3 iur. Unbekannt: unbekannt (um 1200)

Hohensteg

  • 7 par, 1 stregela. 1 iur, 19,5 iug. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Unbekannt: unbekannt (um 1200)

Horrweiler

  • 3 iug. Verpachtung: unbekannt (um 1200)

Kempten

  • 0,5 iug. Schenkung: Helinburgis (um 1200)

Langenlonsheim

  • Allodium: 13,5 ZT, 33,75 iur, 15 iug. Schenkung: Agnes von Bar (um 1200)
  • Allodium: 81,5 iur, 70 iug. Schenkung: Agnes von Bar (um 1200)
  • Allodium: 55 iug. Seelgerät: Agnes von Bar (um 1200)
  • Allodium: fabrica domus. Seelgerät: Agnes von Bar (um 1200)
  • Allodium: Hof. Seelgerät: Agnes von Bar (um 1200)
  • Hofstätte: unbekannt. Schenkung: unbekannt (um 1200)
  • Hofstätte: unbekannt. Schenkung: Ebernant, Liuppurch, Gerunc (um 1200)
  • Hofstätte: unbekannt. Schenkung: anonym (um 1200)
  • Halbe Mühle: unbekannt. Schenkung: Richelo und Berloch (um 1200)
  • Predium: 1 par, 5 ZT, 17,25 iug. Schenkung: unbekannt (um 1200)
  • 1,75+ iug, 1 ZT. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • 2,25+ iug, 2 ZT. Schenkung: Berwart (um 1200)
  • 3,25+ par. Schenkung: Dammo von Bingen (um 1200)
  • Viertel Weinberg: unbekannt. Schenkung: Dammo von Bingen (um 1200)
  • 1 iur. Schenkung: Wolfram und Adelheid (um 1200)
  • 2,5 iug. Schenkung: Wolfram (um 1200)
  • 0,5 iug, 1 ZT, 1 par. Schenkung: Wicgerus (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Ankauf (unbekannt): Weremtrude (um 1200)
  • 2 iug. Schenkung: Ulrich von Braunshorn (um 1200)
  • 1,5 iug. Seelgerät: Sigehart und Rudegerus (um 1200)
  • 1 ZT, 8 iug. Schenkung: Richelo und Berloch (um 1200)
  • 5,75 iug, 1 ZT, 2 par. Schenkung: Ebernant, Liuppurch und Gerunc (um 1200)
  • Viertel Acker. Schenkung: Ebernant, Liuppurch und Gerunc (um 1200)
  • Viertel Wein. Schenkung: Ebernant, Liuppurch und Gerunc (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Herloch (um 1200)
  • 1,5 iug. Ankauf (unbekannt): Heinrich von Dicka (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Hadeloch von Lonsheim (um 1200)
  • 1/8 iug. Schenkung: Godebolt von Bingen (um 1200)
  • 1 ZT, 6.5 iug. Schenkung: Godebolt (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Godebolt (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Diedo (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Embricho von Langenlonsheim (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Schenkung: Embricho von Rüdesheim (um 1200)
  • Teil von Allodium: 1 ZT. Verpachtung: Arnold (um 1200)
  • Teil von Allodium: 1 ZT. Verpachtung: Gertrud von Waldböckelheim (um 1200)
  • Teil von Allodium: 1 ZT. Verpachtung: Hartben (um 1200)
  • Teil von Allodium: 1,25 iur. Verpachtung: Arnold (um 1200)
  • Teil von Allodium: 0,5 ZT. Verpachtung: Gernot (um 1200)
  • Fabrica domus: unbekannt. Verpachtung: unbekannt (um 1200)
  • Hof: unbekannt. Verpachtung: unbekannt (um 1200)
  • Haus mit Garten. Verpachtung: Werner von Bergen (um 1200)
  • 1 Weinberg. Pacht: unbekannt (um 1200)

Münster

  • Haus: unbekannt. Schenkung: Hermann (um 1200)
  • Unbekannt. Seelgerät: Konrad aus Münster und Bertha (1219)

Niederheimbach

  • Unbekannt. Mitgift: Brüder Siegfried, Werner, Embricho (1250)

Ockenheim

  • Allodium: 4 iur. Verkauf (Summe unbekannt): Sigebold (um 1200)
  • Predium: 7 iug, 5 par, 9 ZT. Schenkung: Richardis von Stade (um 1200)
  • 4 iur. Seelgerät: Gepa (um 1200)
  • 16 ZT, 29 7/12 iur. Schenkung: unbekannt (um 1200)
  • 1 Weinberg. Schenkung: Gernot von Bingen (um 1200)
  • 0,5 iug. Schenkung: Gernoth (um 1200)
  • 1 ZT. Schenkung: Hermann (um 1200)
  • 1 Weinberg. Schenkung: Wicherus (um 1200)
  • 1 Weinberg. Schenkung: Jutta von Ockenheim (um 1200)
  • 1 Weinberg: 2,5 iur. Schenkung: Liukardis von Ockenheim (um 1200)
  • 2,5 iur. Schenkung: Volknand von Ockenheim (um 1200)
  • Hofstätte: unbekannt. Verpachtung: Konrad, Wignand, Heinrich (um 1200)
  • 1 par. Verpachtung: Konrad (um 1200)
  • 3 iug. Schenkung: Gepa (um 1200)
  • 10 iug. Verpachtung: unbekannt (um 1200)
  • 4 iug. Ankauf: Ida (um 1200)
  • 0,5 iur. Verpachtung: „her dudenkint“ (um 1200)
  • 1 ZT. Verpachtung: Arnold, Seneschall (um 1200)
  • 1 iur. Verpachtung: Irmtraud (um 1200)
  • Predium: 2 par, 3 iug, 6 ZT. Pacht: Richardis von Stade (um 1200)
  • Unbekannt. Pacht: unbekannt (um 1200)

Reipolteskirchen

  • 1 Weinberg. Verpachtung: unbekannt (um 1200)

Roth bei Stromberg / Warmsroth

  • 2 iug. Unbekannt: Vogt Walpert (um 1200)
  • 1,5 iug. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • Predium: unbekannt. Verpachtung: unbekannt (um 1200)

Roxheim

  • Unbekannt. Schenkung: Wendela (1158)

Rüdesheim am Rhein

  • Allodium: 2 Weinberge. Schenkung: Heinrich von Olf und Osperen (1197)
  • 1 Weinberg. Schenkung: Arnold von Rüdesheim (um 1200)
  • 1 Weinberg. Schenkung: Wolfram von Rüdesheim (um 1200)
  • 24 par, 9,5 iug. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • 2 Acker. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • Weinberg: unbekannt. Pacht: Engelschalk (um 1200)
  • Unbekannt. Tausch: Embricho von Rüdesheim (1200)
  • Weinberg: unbekannt. Verpachtung: unbekannt (1204)
  • 2 Weinberge. Verpachtung: Werner von Rüdesheim (1272)

Schnorbach

  • Hufe: unbekannt. Seelgerät: Eigel und Guda (um 1200)
  • Hufe: unbekannt. Schenkung: Pastor David von Schnorbach (um 1200)
  • Hufe: unbekannt. Verpachtung: unbekannt (um 1200)
  • Predium: unbekannt. Verpachtung: unbekannt (um 1200)

Sommerloch

  • 2 iug. Schenkung: Hildburg von Treisen (um 1200)
  • 4 iur. Verpachtung: unbekannt (um 1200)
  • 4 iur. Verpachtung: unbekannt (um 1200)

Steeg

  • Weinberg: unbekannt: Verpachtung: Wikenand und Sophie (1273)

Trechtingshausen

  • Halber Hof: unbekannt. Ankauf (Summe unbekannt): Sigebold (um 1200)
  • Halbes Haus: unbekannt. Ankauf (Summe unbekannt): Sigebold (um 1200)
  • Allodium: 10,5 iur. Verkauf (Summe unbekannt): Sigebold (um 1200)
  • 1 Weinberg. Schenkung: Adelheid aduocata (um 1200)
  • 1 Weinberg. Schenkung: Wolpurch (um 1200)
  • 1 Weinberg. Verpachtung: unbekannt (um 1200)
  • Weinberg. Verpachtung: Herford und Beatrix (um 1200)

Volxheim

  • Allodium: 4 ZT, 45 iur. Schenkung: Frau Gepa (um 1200)
  • 5 iur, 1 par. Seelgerät: Mechthild (um 1200)
  • 4,5 ZT, 9 iur+. Schenkung: unbekannt (um 1200)
  • Hofstätte: unbekannt. Verpachtung: unbekannt (um 1200)
  • Hofstätte: unbekannt. Verpachtung: unbekannt (um 1200)
  • Hofstätte: unbekannt. Verpachtung: unbekannt (um 1200)
  • Predium: unbekannt. Pacht: Meginlacho und Hugo (um 1200)

Waldlaubersheim

  • Unbekannt. Verpachtung: unbekannt (um 1200)

Walluf

  • Allodium: unbekannt. Schenkung: Heinrich von Olf (um 1200)
  • Mühle: unbekannt. Verpachtung: unbekannt (um 1200)

Weiler

  • Allodium: 15 iur. Ankauf (18 l.a.): Kanoniker Werner (um 1200)
  • Allodium: 15,75 iur, 3 par. Schenkung: unbekannt (um 1200)
  • Allodium: 10 iur. Verkauf (Summe unbekannt): Sigebold (um 1200)
  • Teil von allodium: Hof: unbekannt. Verkauf (18 l.a.): Kanoniker Werner (um 1200)
  • 1 par. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • 1 iug. Schenkung: Mechthild (um 1200)
  • 1 iur. Schenkung: Apecha (um 1200)
  • 1 Weinberg. Schenkung: Bertha von Winkel (um 1200)
  • 1 Weinberg. Schenkung: Gerhild (um 1200)
  • 0,5 iur. Schenkung: Gerhild (um 1200)
  • 1 iug. Schenkung: Gerlach (um 1200)
  • 1 iur. Schenkung: Guda (um 1200)
  • 0,5 iur. Schenkung: Guntramus (um 1200)
  • 1 Weinberg. Schenkung: Hedwig von Bingen (um 1200)
  • 1 iur. Schenkung: Hermann (um 1200)
  • 1 iur. Schenkung: Liebheid (um 1200)
  • 1 iur. Schenkung: Mechthild (um 1200)
  • 0,5 iur. Schenkung: Othwich (um 1200)
  • 0,5 iur. Schenkung: Wolpert und Adelheid (um 1200)
  • Hofstätte: unbekannt. Verpachtung: unbekannt (um 1200)
  • Unbekannt. Verpachtung: Hedwig, Frau des Stephan (um 1200)
  • 1 Weinberg. Pacht: Lufried und Regelindis (um 1200)
  • Unbekannt. Schenkung: Vogt Walpert (um 1200)
  • Unbekannt. Seelgerät: Arnold Rapodo und Jutta (1270)
  • Unbekannt: Schenkung: Berungus und Richardis (1273)

Welgesheim

  • Allodium: 8 ZT, 37 5/6 vir, 97 iug. Ankauf (Summe unbekannt): unbekannt (um 1200)
  • Allodium: 6 Höfe (ohne Größe). Ankauf (Summe unbekannt): unbekannt (um 1200)
  • Allodium: 1,5 Äcker (ohne Größe). Ankauf (Summe unbekannt): unbekannt (um 1200)
  • Allodium: 6 Ballen Heu. Ankauf (Summe unbekannt): unbekannt (um 1200)
  • Teil von allodium: Hof: unbekannt. Ankauf (Summe unbekannt): unbekannt (um 1200)
  • Teil von allodium: Hof: unbekannt. Unbekannt: Stefan von Welgesheim (um 1200)
  • Predium: 5 ZT, 15,5 iug. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • Predium: 1 vir, 3 ZT, 13 iug. Unbekannt: Stefan von Welgesheim (um 1200)
  • Teil von Predium: 1/6 Acker. Unbekannt: Stefan von Welgesheim (um 1200)
  • Predium: unbekannt. Schenkung: Rheingraf Embricho (um 1200)
  • 2 ZT, 1,5 iur. Unbekannt: unbekannt (um 1200)
  • 1 Weinberg. Schenkung: Adelheid von Welgesheim (um 1200)
  • 2 iur. Schenkung: Adelheid von Welgesheim (um 1200)
  • 1 ZT, 1,5 iur. Schenkung: Gottfried von Welgesheim (um 1200)
  • 1 Weinberg. Schenkung: Godebolt (um 1200)
  • 1 iur. Schenkung: Giselburg (um 1200)
  • 1 iur. Schenkung: Heinrich (um 1200)
  • 2 ZT. Schenkung: Isenbreth (um 1200)
  • 4 ZT. Verpachtung: Gottfried in “ozenheim” (um 1200)
  • Halbe Hufe: 5,5 iug, 2,5 ZT, 2 vir . Pacht: Gerungus & Friedrich (um 1200)
  • Allodium: 10,5 iug. Pacht: unbekannt (um 1200)
  • Unbekannt. Pacht: unbekannt (um 1200)

Windesheim

  • Hufe: unbekannt. Seelgerät: Eberhard von Windesheim (um 1200)

Wiselon (unbekannte Wüstung)

  • 1 Weinberg. Schenkung: Margaretha von Schönburg (um 1200)

Ohne Lokalisierung

  • 1 Weinberg. Unbekannt: Dypurgis (um 1200)
  • 1 Weinberg. Ankauf (4 Solidus trev.): Heinrich (um 1200)
  • 1 Weinberg. Seelgerät: Arnold von Geisenheim (um 1200)
  • Hof: unbekannt. Verpachtung: Hartman (um 1200)
  • Hof: unbekannt. Verpachtung: Richwin (um 1200)
  • Hof: unbekannt. Verpachtung: unbekannt (um 1200)
  • Garten: unbekannt. Verpachtung: Werner (um 1200)
  • 1 iug. Verpachtung: Helferich von „bubelsheim“ (um 1200)
  • 1 iug. Verpachtung: Dieter (um 1200)
  • Halbes Haus. Verpachtung: Dieter (um 1200)
  • Keller. Verpachtung: Dieter (um 1200)
  • 2 iug. Verpachtung: Cimmelich (um 1200)
  • Haus. Verpachtung: Konrad, der Richter (um 1200)
  • 1 Acker. Verpachtung: Konrad, der Richter (um 1200)
  • 3 iug. Verpachtung: Gottfried, der Heiler (um 1200)
  • Unbekannt: Verpachtung: Äbtissin des alten Klosters (um 1200)
  • Unbekannt: Verpachtung: Arnold, der Schuster (um 1200)
  • Unbekannt: Verpachtung: unbekannt (um 1200)
  • Unbekannt: Verpachtung: Binger Schultheiß (um 1200)
  • Unbekannt: Verpachtung: unbekannt (um 1200)
  • Unbekannt: Verpachtung: Gottfried, der Flachsmacher (um 1200)
  • Unbekannt: Verpachtung: Gottschalk „orlaz“ (um 1200)
  • Unbekannt: Verpachtung: Hedwig (um 1200)
  • Unbekannt: Verpachtung: Meregart (um 1200)
  • Unbekannt: Verpachtung: Merewin (um 1200)
  • Unbekannt: Pacht: unbekannt (um 1200)
  • Unbekannt: Pacht: Hedwig (um 1200)
  • Unbekannt: Pacht: unbekannt (um 1200)
  • Mühle: unbekannt. Pacht: Kloster St. Jakob, Mainz (um 1200)
  • Unbekannt: Tausch: Embricho von Rüdesheim (1205)

Die European Super League: Geschichte wiederholt sich nicht, sie reimt sich

Ein Alleingang im Fußball, der jedoch genauso schnell in sich zusammenfällt, wie er startete. Was auf die 60-stündige Super League passt, ist nichts Neues, sondern ein altes Schema.

Auch im Fußball gilt: Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Weder 2021 die European Super League –noch 1920 die Gründung des ersten deutschen Profivereins, auf die der DFB mit einer Machtdemonstration reagierte, indem er allen involvierten Spielern und Vereinen mit Sperren drohte. Der Verband wollte den Amateurstatus für den Fußball über alle Ligen erhalten. Die Drohgebärde funktionierte. Nur wenige Fans besuchten die beiden einzigen Spiele des 1. Deutschen Berufs-Fußball-Club Berlin und der Hauptinitiator, Otto Eidinger, ging bankrott.

Der DFB als Bewahrer des guten, alten Fußballs

Vor 101 Jahren begann der Fußball in Deutschland so richtig zu boomen und Geld in die Kassen der Verbände und Vereinsbesitzer zu spülen. Die Spieler wollten ihren Anteil daran erhalten, doch der DFB erneuerte in den 1920er Jahren mehrfach sein Amateurstatut: Ja zum Fußball, nein zur Bezahlung. Dabei war eine Entlohnung der Spielerstars bereits vor dem 1. Weltkrieg bei den damaligen Topclubs gang und gäbe, wenngleich nur unter der Hand: Geld, Prämien, angenehme Jobs oder das Bereitstellen einer möblierten Wohnung waren die üblichen Entlohnungen, mit denen die Spieler ihren Arbeits- und damit Lohnausfall in ihrem Beruf kompensieren konnten.

Dennoch war auch schon in den 1910er Jahren offensichtlich, dass er Fußball wirtschaftsgetrieben war. Das steigende Interesse an dem Sport führte zu ebenso steigenden Erwartungen. Für deren Erfüllung waren sowohl ein besseres Training wie auch bessere Spieler notwendig – und damit mehr Geld, das über Zuschauer*innen-Einnahmen gedeckt werden sollte. Je erfolgreicher der Verein, desto mehr Zuschauer*innen, aber für den Erfolg brauchte es immer besser ausgebildete Spieler.

Zwischen Dominanz und Einlenken

So, wie die European Super League nun nur aufgehalten wurde, aber nicht gestorben ist, war die Entwicklung auch vor etwa 100 Jahren in Deutschland: Es gab einige Top-Clubs in den Landesligen, deren Bestplatzierte zu Saisonende in Play-off-Spielen den Deutschen Meister unter sich ermittelten.

Clubs wie der Hamburger SV, FC Nürnberg sowie der FC Bayern und FC Schalke 04 kritisierten die sportpolitische Vereinnahmung des Fußballs durch den DFB: Es sei offensichtlich, dass der Fußball nicht mehr nur zur Körperertüchtigung für potentielle Soldaten diene, sondern auch der Unterhaltung der breiten Bevölkerung. Doch der DFB blieb bei seiner Linie und ließ ab Februar 1925 die Vereine und Spieler noch stärker kontrollieren. Eine Konsequenz war, dass das Nationalteam in diesem Jahr kein Spiel mehr bestreiten konnte, weil den Spielern die Zeit zum Trainieren fehlte und eine Entschädigung der Trainingszeit dem DFB-Amateurstatut widersprach.

Im Jahr 1930 kam es in Gelsenkirchen wie bereits 1885 im englischen Preston: Der DFB führte ein Exempel durch, erklärte 14 Schalke-Spieler aufgrund ihrer erhaltenen Entlohnung zu Berufsspielern und sperrte sie. Doch diesmal ließ auch die Gegenseite ihre Muskeln spielen und zeigte diverse weitere verdeckte Berufsspieler bei anderen Vereinen an. Die anderen Vereine reagierten aber nicht brüskiert, sondern solidarisierten sich mit dem FC Schalke 04. Der DFB fürchtete einen Machtverlust und hob die Sperren auf.

Zeichen für ein Umdenken beim Verband? Nein, im Gegenteil. Denn nach seinem kurzen Einlenken erklärte der DFB dem Berufsfußball eine erneute Absage. Offenbar wähnte er sich als Tonangeber und rechnete nicht damit, was im Oktober 1930 geschehen sollte und was wiederum an den April 2021 erinnert: Es gab ein Treffen mehrerer großer deutscher Vereine, an dessen Ende die Einigung auf die deutsche Professionalismus-Reichsliga stand. Doch entgegen der Entwicklungen der Super League folgten mehrere Monate voller Diskussionen rund um Macht und Wirtschaftskraft. Am Ende stand eine vom DFB gesteuerte Reform, die die Vereine zum Einlenken brachte.

Ein Blick in die Glaskugel

Was bedeutet das nun für die Super League? Die Geister, die der Fußball durch seine Beliebtheit rief, wird er nicht los. Die Spirale des modernen Fußballs wird sich immer weiterdrehen. Das schnelle Ende der Super League zeigt aber auch den Einfluss der Fans und Fanorganisationen, nicht zuletzt über die sozialen Medien: Wir können zwar nicht ihre Drehbewegung aufhalten, denn für zu viele ist Fußball tatsächlich nur ein Entertainment. Aber die Geschwindigkeit der Drehbewegung lässt sich verlangsamen – so wie gerade geschehen.

Ein Zitat, das Mark Twain in den Mund gelegt wird, lautet: Geschichte wiederholt sich nicht, sie reimt sich. Das trifft auch immer wieder auf dieses Prozedere im Fußball zu.

Und die Geschichte zeigt: Ereignisse wie die Super League sind nicht neu und die Zukunft lässt sich nicht aufhalten, aber wir können sie gestalten.

1873, Heidelberg. Kein Fußball, sondern Rugby (“football”)

Zufallsfund schreibt Fußballgeschichte neu. Der Historiker Lothar Wieser wollte über einen Revolutionär von 1848 forschen. Stattdessen fand er den ältesten Bericht über ein Fußballspiel in Deutschland aus dem März 1873. Ein Zufallsfund, der Lücken in der deutschen Fußballgeschichtsschreibung offenbart.

Dieser Beitrag für den Deutschlandfunk von Fußballhistoriker Eggers lässt mitunter missverstehen, es handelte sich bei dem Spiel 1873 um Fußball. Das war es aber sehr wahrscheinlich nicht, sondern Rugby bzw. eine Rugby-ähnliche Spielart mit hacking und running game.

Verbreitet war auch diese rugby-football-Spielarten noch nicht, aber sie wurde früher als (Assoziations-)Fußball in Deutschland gespielt. Der Begriff football beinhaltete damals alle Spielvarianten, denn es gab noch keine allzu strikte Trennung (erst in den 1880ern, 1890ern).

Auch Eggers vermutet, dass es sich bei dem Spiel, dessen Spielbericht in der Heidelberger Zeitung 1873 zu finden ist, um ein Rugbyspiel handelt. Sicherheit gibt es nicht, weil nicht genannt wird, nach welchen Regeln gespielt wurde.

Daher ist der Titel etwas missverständlich gewählt, finde ich. Mitunter schreibt es die Heidelberger Rugbygeschichte neu, nicht aber die Fußballgeschichte, denn das in den 1870er Jahren Rugby-Varianten in Südwestdeutschland ein kleinen Boom erlebten, ist bekannt.

Es kann auch gut sein, dass es das bislang älteste Rugbyspiel ist, über das in einer Zeitung berichtet wurde. Aber es war Rugby, kein Fußball. Der älteste Bericht über ein Fußballspiel (ohne Handspiel und running game) kommt weiterhin aus Lüneburg, 1875.

Bewegte Zeiten – Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten

Vortrag: Themenimpulse für die Sportgeschichte für die Tutor*innen des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten in Rheinland-Pfalz

 

Kurz darauf wurde ich erstmals zur Jurorin des Geschichtswettbewerbs ernannt. <3

Deutsche Fußball-Geschichte – Born in Lüneburg

Die deutsche Fußball-Geschichte wird immer wieder mit Konrad Koch in Braunschweig begonnen. Dabei ist dies lediglich ein Mythos. Ein Mythos, der sich allzu leicht verbreitete hatte. Nicht zuletzt durch einen Kinofilm über Konrad Koch mit Daniel Brühl oder über eine erst im Sommer 2020 ausgestrahlte Dokumentation des TV-Senders NDR.

Die Anfänge des Fußball Sports in Deutschland liegen in Lüneburg.

Der Beginn der deutschen Fußball-Geschichte

Der Fußballhistoriker Hans-Peter Hock stieß bei Recherchen auf einen Artikel der englischen Wochenzeitschrift The Field, the farm, the garden. The country gentleman’s newspaper vom 04.09.1875. Diese berichtete, dass Ende August ein Fußballspiel nach FA Rules an der Schule Johanneum in Lüneburg stattgefunden hat. Zu einer Zeit, als in Braunschweig oder auch Dresden noch nach Rugby-ähnlichen Regeln gespielt wurde. (Denn Konrad Koch führte Rugby in Braunschweig ein, nicht Fußball. Es hieß früher nur beides football.)

Dieser Fußballclub an der Schule von Lüneburg wurde 1874 gegründet und bestand vermutlich nur kurze Zeit, wenngleich es im Jahr 1875 noch weitere Spiele gab. Davon bezeugt nicht nur The Field, sondern auch der Lokal-Zeitung von Lüneburg.

Aber es ist für früheste Nennung eines Fußball-Spiels in Deutschland gespielt wurde.

Protagonisten in Lüneburg waren der deutsche Lehrer Wilhelm Karl Philipp Theodor Goerges (1838–1925) und der junge englische Schüler Richard Ernest Newell Twopeny (1857–1915), der zuvor am Marlborough College zur Schule ging. (Exkurs: Twopeny wanderte im Mai 1876 mit seiner Familie nach Australien aus, wurde dort Journalist und Sekretär der South Australian Football Association.)

Meine Linksammlung für die deutsche Fußball-Geschichte ist hier online.

Die deutsche Fußball-Geschichte – von Engländer*innen begründet

Es waren in Lüneburg und zahlreichen weiteren deutschen Städten vor allem Engländer*innen, die die Football-Spielarten wie weitere Sportarten nach Deutschland brachten. Sie waren Geschäftsleute, Urlaubende, Schüler*innen und Studierende und sie spielten in ihrer Freizeit in Deutschland natürlich ihr liebgewonnenen sports. So kam der Fußball nach Deutschland – und viele weitere Länder der Welt.

Die Reaktion von Braunschweig

Natürlich war man in Braunschweig nicht sehr begeistert über diesen Zeitungs-Fund und den Hinweis darauf, dass jener football, den Konrad Koch in Braunschweig einführte, Rugby war. Ein Irrtum, der durch die deutschen Worte zustande kommt. Das deutsche Wort Fußball meint nur association football. Das englische Wort football bedeutete aber noch bis ins 20. Jahrhundert sowohl association football (➡️ Fußball) als auch rugby football (➡️ Rugby).

So pocht Braunschweig auf Kochs Weitsinn, „Fußball als pädagogische Mittel im Schulalltag“ aufgenommen zu haben. Dabei übersehen sie, dass auch in Lüneburg Fußball (und hier tatsächlich literally football) an der Schule gespielt wurde.

„Wenn in Lüneburg tatsächlich erstmals ein Fußballspiel nach modernen englischen Regeln gespielt wurde, so freut uns das und es ist ein weiterer Beleg dafür, wie fortschrittlich die Lehrer damals in Norddeutschland mit dem damals ja neuen Thema des Ballsports umgegangen sind. Es dürfte ohnehin an vielen Orten in Deutschland in dieser Zeit eine aufkeimende Begeisterung für Ballsport gegeben haben. Dies ändert nichts an der Tatsache, dass auf Initiative des Braunschweigers Konrad Koch, den Fußball als pädagogisches Mittel im Schulalltag aufzunehmen, der lange und erfolgreiche Weg dieser Sportart in Deutschland geebnet wurde. Bis heute zeigt sich dies in dem von ihm formulierten deutschen Regelwerk für den Fußball, aus dem zum Beispiel die bis heute noch gültige Abseits-Regel stammt.“
– Stellungnahme der Braunschweig‘s Stadtmarketing GmbH für den TV-Sender NDR.

Tatsächlich war Braunschweig für die deutsche Fußball-Geschichte nur ein Ort von vielen und Konrad Koch nur eine Person von vielen, in denen der rugby football schnell populär wurde. Doch seine Ansichten wurden am deutlichsten überliefert.

 

Bleibt zu hoffen, dass Lüneburg auf breiter Basis in die deutsche Fußball-Geschichte eingeht, ohne aber Kochs Engagement zu mindern.

Die Quelle

The Field 46, 1875, p. 272:

„Lüneburg College Football Club. – Football has now become quite a popular game here, and the adoption of the Association rules has effected a decided improvement in the last year’s somewhat irregular play here. Out of a school of 600 boys, there is naturally a good deal of good material, and the vigour with which pick-ups have been played since the end of the holidays shows well for the coming season. The school has also secured a new and very good ground close to the town, which was inaugurated on the 28th, by the match Classical v. Modern School. Each side had unfortunately lost two members at almost the last moment, and the game was reduced to nine a side, in spite of which a capital match ensued. Modern won the toss, and, there being little or no wind, chose the top goal, Jochmus kicking off for Classical punctually at 5. At first the ball has a tendency to go out, and in the first twenty minutes did not go near either goal, till a long kick from Twopeny, well followed up by the forwards resulted in a goal kicked out of the scrimmage by Behling. Classical now played up very hard, and made more than one shot at goal. A. Crohen being at last rewarded with success. The ball having been kicked off by Twopeny, he followed it up, and after a short dribble secured a second goal for Modern by a near left-footer. From this point the Modern forwards worked very well together, Clausen’s charging being especially good. Behling, after a nice dribble, made a capital try at goal, the ball hitting the post; and immediately afterwards a fine long kick of Twopeny, who kicked very straight and far throughout, brought him another goal. Modern now entirely assumed the offensive, and were only kept out of the Classical’s goal by F. Jochmus and H. Crohen’s good kicking. Soon afterwards the inattention of the Modern goal keeper resulted in a goal neatly kicked after a short dribble by A. Crohen. The game was now kept pretty even to the end, Twopeny securing an easy goal off a free kick. A capital goal kicked by Kühns just before time was disallowed, as he was off side, and a very pleasant game was ended at 6:30, Modern being left victors by four goals (Behling 1, Twopeny 3) to Classical two (A. Crohen 2).

For Classical the two Crohens, Jochmus, and Kühns are worthy of mention, while for Modern their captain (half back), well backed up by Behling, Clausen, and Waldmeister as forwards, played the best. Altogether the play showed great promise, though the “off-side” rule is not very strictly attended to.

Modern: H. Distel (goal), R. E. N. Twopeny (Marlborough College, captain), and R. Heiptker (half backs), E. V. Clausen, A. V. Behling, H. E. Waldmeister, R. Distel, J. E. Wolfson (Bradford), and W. Hanke (forwards). Classical: F. Jochmus (captain, goal), A. Crohen, and H. Crohen (New York) (half-backs), A. Bever (Bradford), and G. Kühns, Mahlsohn, H. Jochmus, G. Heine, and E. Hanke (forwards).

The following are the committee for the present season: R. E. N. Twopeny captain, F. Jochmus hon. sec., A. Crohen treasurer.”

Moderner Fußball um 1900

Moderner Fußball …

“[…] it is evident that football is quite an ancient game. Time alters everything, and it has undoubtedly done so in football. Where one used to play with half the village on one side and the same on the other, it is now restricted to sides composed of eleven players. As I have been requested to write on the modern game it is not worth while dwelling upon how it was played a hundred years ago. Football is really supposed to be a Scottish game, but it was in England that a proper Association with defined rules was first started.” (John Cameron: Association Football and How to play it. London [1908]. S. 7.)

Der Begriff des modernen Fußballs ist kein Begriff der letzten Jahrzehnte, wie ich im vergangenen Jahr in zwei Longreads bei 120minuten über England und Deutschland schon veröffentlicht und anschließend im dazugehörigen Podcast dargestellt habe. (Links aktuell – 03.10.2020 – nicht verfügbar.)

1870er Jahre: Kombinationsfußball

Sowohl Montague Shearman (1887), Charles William Alcock (1906) und zitierter John Cameron (1908) beschreiben in ihren Schriften über das Fußballspiel, was sich seit der Gründung des ersten Fußballverbandes 1863 bereits verändert hat. Dabei beziehen sie sich nur auf association football, also Assoziationsfußball bzw. Verbandsfußball als Abgrenzung zum Rugby. Hier eine kurze Zusammenfassung ihrer Darstellungen. Moderner Fußball – in England um 1900. Zu einer Zeit, als in Deutschland gerade der DFB gegründet wurde.

In den 1860er und 1870er Jahren war die FA deutlich von adeligen und bürgerlichen Gentlemen dominiert, die Fußball zu einem großen Teil bereits als Disziplin- und Moralübung in der Schule kennen- und lieben gelernt haben. Besonders in den ersten Jahren nach der Gründung der FA war Fußball eine reine Freizeitbeschäftigung und Mittel zur Übungen für ehemalige Schüler von public schools. Man verurteilte das körperbetontere Fußballspiel, das unter anderem an der public school in Rugby gespielt wurde und der Spielform später den Namen gab. Schon damals gab es den Terminus des scientific play, dass man heute am besten als Zauberfußball bezeichnet: Es geht um Spielweisen, die die Zuschauer ins Staunen versetzt. Scientific play der 1860er war es, möglichst lange und virtuos den Ball dribbeln zu können. Backing up bezeichnete nur die Variante, dass alle anderen Spieler in der Mannschaft dem Dribbelnden im Windschatten folgen, damit sie den Ball abfangen können, falls er ihn vom Gegner abgeluchst bekommt. Die einzigen, die nicht immer folgten waren die beiden backs/Verteidiger. Half backs/Mittelfeldspieler gab es in diesem Spielsystem noch keine.

Moderner Fußball ^1.

In den 1870er Jahren wurde der Fußballsport für andere Sport- sowie Leichtathletikteam attraktiv, um sich in den Pausen fit zu halten. Es war auch üblich, dass eine Person in den warmen Monaten Cricket spielte und in den kühleren Monaten Fußball, um sich fit zu halten.

Ab etwa der Mitte der 1870er Jahre wurde dann auch das Spielsystem etwas verändert und künftig im 2-2-7 oder 2-2-6 mit fester Positionszuteilung im Sturm gespielt und je nachdem, ob schon ein Spieler als Torwart festgelegt wurde. Eben in dieser Phase verlor der Wanderers FC seine Dominanz bei FA Spielen an die old boys teams, wie die Mannschaften ehemaliger Schüler einer Schule genannt wurden. Die Wanderers bestanden aus den besten ehemaligen public-school-Schülern, doch in den 1870ern wurde es modern, dass Schulen ihre eigenen Old … -Mannschaften gründeten. Das hatte zur Folge, dass die Alumni der public schools aus Verbundenheit lieber im Verein ihrer Schule spielten als bei den Wanderers. So wurden für etwa ein Jahrzehnt die Old Etonians, Old Carthusian, Old Wykehamists, etc. die erfolgreichen Mannschaften.

1880er Jahre: Professionalismus

Im Laufe der 1880er Jahre wandelte sich der Fußball enorm. Moderner Fußball ^2.

Es begann im Norden mit den Mannschaften von Entrepreneurs, die weniger den Zeitvertreib und vielmehr Reichtum und Ansehen im Blick hatten, und Arbeitern, die ihre Chance zu nutzen versuchten, als Fußballer der gefährlichen oder allzu stupiden Arbeit in Bergwerken und an Fließbändern zu umgehen. Das große Geld lockte schon damals. Auch das Spielsystem wandelte sich mehr und mehr zu einem Kombinationsspiel. In der zweiten Hälfte der 1880er Jahre wurden diese Änderungen auch in der südlicheren Hälfte Englands von mehr und mehr Mannschaften umgesetzt.

Shearman veröffentlichte seine Schrift 1887 und für ihn waren die wichtigsten Änderungen seit 1863 neben dem Professionalismus die bereits 1866 geänderte Abseitsregel und die veränderte Form des Einwurfs bzw. Eintritts von der Seitenlinie – ja, damals konnte gewählt werden, ob das Spiel mit einem Einwurf oder einem Eintritt fortgesetzt wurde. Außerdem war die Entwicklung zum Kombinationsspiel für ihn bahnbrechend. Man spielte zwar in London und Umgebung immer noch im 2-2-6 oder 2-2-7, aber das Spiel hatte zu sich einem selbstlosen Spiel entwickelt, in dem nicht mehr die Kunststückchen der einzelnen Spieler im Vordergrundstanden, sondern das Zusammenspiel, der Spielaufbau und die Manndeckung. Ihm war außerdem wichtig, dass das Fußballspiel ein Wintersport bleibt und sich die Spiele nicht noch mehr in den Sommer (d.h. über März hinaus) verlagern und dass sich das Kopfballspiel weiterentwickelt. Das Passen per Kopf war damals noch sehr unüblich und wurde erst am Ende der 1880er Jahre üblicher. Häufig schien es noch sehr als „Clownerie“ (so Shearman) zu erinnern, weil die Spieler kaum Geschick darin hatten.

Die Entwicklungen der darauf folgenden zwanzig Jahre schildern Charles William Alcock und vor allem John Cameron.

Cameron stellte eingangs fest, dass die Begeisterung für das Fußballspiel mehr und mehr ansteigt und prophezeite, dass das Spiel „noch mindestens eine Generation gespielt wird“ ((Vgl. Cameron, John: Association Football und wie man es spielt. London [1908]. S. 63.)). Eine Aussage, die uns heute schmunzeln lässt und sogar noch mehr, wenn man liest, dass für Cameron die Ausübung von Radfahren und Laufen „durch das Fehlen einer Organisation“ ((Vgl. Cameron, John: Association Football und wie man es spielt. London [1908]. S. 63.)) bereits dem Untergang geweiht seien. Was löste die Begeisterung aus und half dabei, dass sie nicht abebbte? Cameron nennt hier den Zusammenhalt der Spieler und die Unterstützung durch Lehrer, die das Fußball im Unterricht einsetzen, außerdem das verbesserte Training (eher: Essen), auf das ich letzten Dezember näher eingegangen bin. Alcock ergänzt die Weiterentwicklung des Spielsystems zum 2-3-5 und damit des Kombinationsfußballs.

 

Literatur

  • Shearman, Montague: Athletics and football. London 1887.
  • Alcock, C. W.: Football. The Association Game. London 1906.
  • Cameron, John: Association Football and How to play it. London [1908].

 

Fotocredits: Frontispiece from the book Association Football and How to Play It (1908) by John Cameron. Photograph of the author, Scottish-born footballer and Tottenham Hotspur player-manager, John Cameron. https://en.wikisource.org/wiki/File:AS%26HTPI_frontis_John_Cameron.png

Das Morley-Doodle und falsche Berichte

Am 16. August 2018 veröffentlichte Google ein Doodle zu Ehren des 187. Geburtstags von Ebenezer Cobb Morley in Kuba, Peru, Kolumbien, Brasilien, Argentinien, Neuseeland, Australien, China, Vietnam, Indien, Griechenland, Frankreich, Kroatien, Polen, Litauen, Estland, Deutschland und im Vereinigten Königreich. Allein in Googles Beschreibung des Doodles wimmelt es von Fehlern oder zumindest streitbaren Äußerungen, die ich in diesem Beitrag benennen möchte. Und euch dazu animieren möchte, nicht alles für bare Münze zu nehmen.

Dass ich mich überhaupt mit der Entwicklung der Fußballregeln und -regelwerke beschäftige, hat mangelndes quellenbasiertes Arbeiten als Ursache. Auf der Suche nach Jahreszahlen merkte ich, dass sich Jahreszahlen widersprachen und das nur in allerseltensten Fällen auf die zeitgenössische Quelle (z.B. Zeitungsberichte) verwiesen wird. Die Annahme, dass viele einfach Informationen von zwei, drei Seiten beziehen und diese nicht weiter überprüfen, bestätigt sich immer wieder. So auch bei diesem Doodle.

== Nachträglich Anmerkung: Ich habe nach Erstellen des Posts die Links nicht mehr überprüft. Gut möglich, dass manche Berichte nachträglich berichtet wurden. ==

Dass SWP die ersten FA-Treffen auf 1982 datiert und India Today Morley Geburtsjahr auf 1861, BGR verwechselt es mit 1924, seinem Todesjahr. Klar, das sind Flüchtigkeitsfehler.

Ich nenne nur hier die Quellen, die etwas zu Morley Doodle am 16. August 2018 in deutsch oder englisch gepostet haben. Sofern sie sich nicht auf Google berufen, kann ich nicht näher benennen, woher diese Seiten wiederum ihre Informationen bezogen haben.

Vor den FA Rules von 1863 war das Fußballspiel chaotisch. 
(Quellen: Google und davon vermutlich kopierend: CNN, Googlewatchblog, Express (England), Stern, SWP, Gala, heute.at, The Statesman, News18, Click on Detroit, Augsburger Allgemeine, Latestly, local10, Fox Sports Asia, DNA India, Spiegel Online)

Streitbar. Was ist “chaotisch”? Unreglementiert? Gefährlicher? Hier wäre eine eindeutigere Benennung sinnvoll gewesen. Chaotisch meint vielleicht auch, dass es kein in ganz England gültiges Regelwerk gab. Aber das blieb auch noch viele Jahre nach 1863 so.

Das Fußballspiel vor 1863 war brutal. Das regulierten die FA Rules zum Beispiel durch die Regel 13: Kein Spieler darf Schuhe mit abstehenden Nägeln, Eisenplatten oder Guttapercha an den Sohlen und Absätzen tragen.
(Quellen: Google und davon vermutlich kopierend: Computerbild, Googlewatchblog, NDTV, The Sun, CNN, Moneycontrol, Indian Express, Stern, SWP, Gala, zeenews, The Statesman, Hull Daily Mail, news.com.au, India Today, BGR, Click on Detroit, Latestly, local10, Fox Sports Asia, DNA India, Spiegel Online)

Falsch. Diese Regel 13 gibt es selbst in den Regelwerken jener Schulen, die nach unserer heutigen Auffassung eine Art von Rugby oder American Football spielten, so Rugby School. Und das bereits 1845.

Morley stand durchaus 1863 für ein weniger gefährliches Fußballspiel ein, aber erstens nicht alleine, sondern u.a. mit Alcock und Pember und zweitens ging es um das hacking, gefährliches Attackieren könnte man es nennen. Um die Diskussionen um das Verbot von hacking habe ich erst zuletzt einen Beitrag hier veröffentlicht. Dis Diskussion führte Blackheath FC pro hacking, aber selbst in deren Regelwerk von 1862 ist alles aus Schuhen Herausstehende verboten. Aber insbesondere das Spiel an der Cambridge University war genauso wenig brutal wie  das Fußballspiel nach den FA Rules.

Morley Regelwerk / Morley entwarf 13 Regeln [oder ähnlich ausgedrückt].
(Quellen: Google und davon kopierend/zitierend: Computerbild, Googlewatchblog, NDTV, The Sun, CNN, Indian Express, Express (England), Stern, heute.at, zeenews, Hull Daily MailHindustan Times, News18, news.com.au, BGR, Click on Detroit, Augsburger Allgemeine, Latestly, metro.co.uk)

Falsch. Ja, Morley brachte zum ersten Treffen seine Vorstellung der Regeln als Entwurf mit. Dieser hatte 23 Regeln. Falsch ist, dass die 1863 publizierten Regeln von ihm sind bzw. dass er 13 Regeln vorschlug. Die Entwürfe, die auf den vorbereitenden Treffen diskutiert wurden, unterscheiden sich aber in Teilen von den 1863 veröffentlichten Regeln. Das veröffentlichte Regelwerk fußt zu einem ganz großen Teil auf ebenfalls in der zweiten Jahreshälfte 1863 veröffentlichten Regelwerk der Cambridge University. Die FA regulierte es an manchen Stellen, nämlich:

  • die Spielfeldgröße (von 100×200 yd auf 100×150 yd),
  • die Tormaße (von 15 ft auf 8 yd, bedeutet aber in unserem Maßsystem auf zwei Nachkommastellen gerundet keinen Unterschied macht),
  • bei dem Anstoß gab es bei der FA keinen Mindestabstand von 10 yd für alle Nicht-Ausführenden,
  • der Eintritt von der Seitenlinie statt dem Einwurf,
  • der Seitenwechsel, der 1863 in Cambridge nur zur Halbzeit durchgeführt wurde, bei der FA zunächst nach jedem Tor.

Alles andere wie die Torerzielung, unerlaubtes Spiel und Handspiel, Vorgaben zum Schuhwerk (ja, auch das), Freistöße, usw. waren bei beiden Regeln identisch.

Morley formalisierte die Abseitsregel wesentlich.
(Quellen: Google und davon vermutlich kopierend: Computerbild, zeenews, Hull Daily Mail, News18, India Today, BGR)

Um diese Aussage zu bestätigen, fehlen mir die Quellen. In den Zeitungsberichten für die Generalversammlung 1866 (nicht vorher!) ist nicht vermerkt, auf wessen Vorschlag die bisherige Abseitsregel geändert wurde. 1863 war jede/r abseits, der der gegnerischen Torlinie näher war als der Ball, 1866 war man abseits, wenn weniger als drei gegnerische Spielende im Moment des Passspiels vor der/dem angreifenden Spielerin/Spieler standen. Der Googlewatchblog und Stern treiben es auf die Spitze und schreibt, dass es 1863 keine Abseitsregel gab.

Abseits gab es nicht.
(Quellen: Computerbild, Googlewatchblog, SternGala, BILD)

Sehr wohl gab es 1863 eine Abseitsregel. Ich zitiere Regel 6 aus dem 1863 veröffentlichten Regelwerk der FA: “When a player has kicked the ball any one of the same side who is nearer to the opponent’s goal line is out of play and may not touch the ball himself nor in any way whatever prevent any other player from doing so until the ball has been played; but no player is out of play when the ball is kicked from behind the goal line.”. Übersetzt: “Wenn ein Spieler den Ball zu einem Mitspieler / einer Mitspielerin der eigenen Seite gekickt hat, die /der näher an der Torlinie des Gegners ist als der Ball, der ist aus dem Spiel und darf den Ball weder selbst berühren noch in irgendeiner Weise andere Spieler daran hindern, dies zu tun, bis der Ball gespielt wurde; aber kein Spieler ist aus dem Spiel, wenn der Ball hinter der Torlinie gekickt wird.” (Der letzte Halbsatz bezieht sich auf die damaligen Vorläufer unseres heutigen Eckstoßes, hier ein wenig näher erklärt.

Morley war der Vater des modernen Fußballs
(Quellen: Google und davon vermutlich kopierend: Computerbild, Time of India, NDTV, The Sun, Moneycontrol, Indian Express, Express (England), SternSWP, Gala, heute.at,  zeenews, The Statesman, Hull Daily Mail, News18, news.com.au, India Today, Click on Detroit, Augsburger Allgemeine, Latestly, metro.co.uk, local10, Fox Sports Asia, Spiegel Online, BILD und bereits vor dem 16.08.18 zahlreiche Veröffentlichungen)

Streitbar. Oder anders: Würde ich akzeptieren, wenn die beiden Wörter “einer der” ergänzt wird. Er war sicher einer der Väter des modernen Fußballs bezeichnen. Ich freue mich dann auf weitere Doodles für Thomas Arnold, Charles William Alcock und noch eine mehr, in Deutschland dann auch gerne noch Konrad Koch und Walter Bensemann. metro.co.uk, bezeichnet Morley zwar in der Überschrift als “father of modern football” , schreibt im Bericht dann aber richtig “The Yorkshireman is credited as being one of the founding fathers of football as we know it today and it is a reputation he thoroughly deserves.”.

Und a propos “Moderner Fußball”: Zu diesem sehr definitionsabhängigen Begriff und Fußball in England habe ich für 120minuten einen Beitrag geschrieben.

Der am 16. August 1831 in der englischen Stadt Hull als Sohn eines Ministers geborene Ebenezer Cobb Morley […].
(Quelle: Computerbild)

Nicht fußballhistorisch, sondern inhaltlich bzw. die Übersetzung falsch. Einmal googeln und bereits mehrere Seiten auf der ersten Seite hätte geholfen, welche Übersetzung für “minister” hier zutreffend ist. Minister ist es nämlich nicht, sondern Geistlicher. Ebenezer Cobb Morley Vater war Reverend Ebenezer Morley.

Morley gründete 1858 mit dem Barnes Club den ältesten Fußballverein der Welt.
(Quelle: Computerbild, BILD)

Falsch. Holla, wow, da haben gleich mehrere Vereine etwas dagegen, nämlich der 1857 gegründete Sheffield FC und – streitbar – der 1824 gegründete und 2007 wiedergegründete Foot-Ball Club aus Edinburgh, über dessen Geschichte vor kurzem John Hutchinson und Andy Mitchell ein Buch veröffentlicht haben ((Vgl. Hutchinson, John/Mitchell, Andy: The World’s First Football Club (1824). John Hope and the Edinburgh footballers. A Story of Sport, Education and Philantropy. North Carolina: CreateSpace 2018.)). Letzterer hat sich offenbar zunächst in den 1840er Jahren aufgelöst (es gibt dazu keine Quelle, aber der Verein wird später nicht mehr erwähnt) und wurde nun “wiedergegründet”, sofern man es auf Grund der fehlenden Quelle für eine Auflösung überhaupt so bezeichnen möchte. In Edinburgh mag man wahrscheinlich lieber den Ausdruck “pausiert”.

Die FA Rules von 1863 legen unter anderem die Spielerzahl und die Spieldauer fest.
(Quelle: Computerbild, BILD)

Falsch. Beides, Spieleranzahl und Spieldauer, wurden erstmal 1897 durch das IFAB festgelegt.

Das Fußballspiel gegen Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts wurde durch nur sehr wenige Regeln gesteuert.
(Quelle: Googlewatchblog)

Falsch. Die Rugby School Rules von 1845 haben 37 Regeln, die FA Rules von 1863 13 Regeln. Und das Fußballspiel an der Privatschule in Rugby war wesentlich chaotischer/gefährlicher als das von der FA erlaubte Fußballspiel.

Ab 1863 war das Fußballspiel attraktiver und strukturierter.
(Quelle: Googlewatchblog, CNN, Stern, SWP, Gala, heute.at, Hull Daily Mail, News18, Westfälische Rundschau, Augsburger Allgemeine, Spiegel Online)

Streitbar. Attraktiver und strukturierter wurden sie für mich erst in den folgenden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, wie zum Beispiel die erwähnte 1866 eingeführte neue Abseitsregelung. Oder das sich entwickelnde Amt des Schiedsrichters (zur Entwicklung: hier (Regel V – Schiedsrichter) und hier (Regel VI – Schiedsrichterassistenten).)

Ein Spiel wird es auf der rechten Seite des Doodles zu sehen ist, war erst ab 1866 möglich.

 

Das Fußballspiel ab 1863 bot den Zuschauern mehr.
(Quelle: Googlewatchblog, heute.at)

Streitbar. Zuschauer als Fans entwickelten sich erst in den 1880er Jahren, bisweilen auch Ende der 1870er Jahren.

Bereits vor 1863 gab es Eckstöße, Freistöße und Einwürfe. Diese wurden aber erst durch die FA Rules flächendeckend eingeführt.
(Quelle: Berliner Morgenpost, Westfälische Rundschau)

Falsch. Freistöße nach Fouls und Eckstöße gab es beides ab 1872. Richtig ist, dass es einen Einwurf gab und das Eckstöße und Einwürfe bereits in anderen Regeln verankert waren, so zum Beispiel in den Sheffield FC Rules (1858-1867) und Sheffield FA Rules (1868-1877). Der Freistoß war allerdings bis 1871 immer eine Belohnung, keine Bestrafung.

Und außerdem: Die FA Rules waren nicht automatisch 1863 in ganz England oder gar im ganzen Vereinigten Königreich gültig. Erstmal nur im London und Umland und wenigen anderen Vereinen.

Morley war die erste Person, die die Regeln des Fußballs niederschrieb.
(Quelle: Express (England), Stern, Galaheute.at, zeenews, Independent, Click on Detroit, n-tv, local10, Fox Sports Asia, DNA India, Spiegel Online, BILD)

Falsch, denn es gab bereits vor 1863 zahlreiche Regelwerke. Von denen beschreiben die meisten frühen eher ein rugbyähnliches Spiel, aber spätestens die Cambridge University Rules von 1857 beschrieben das Fußballspiel, das wir als Fußball bezeichnen.

Die Fußballregeln wurden beim Treffen am 26.10.1863 formuliert.
(Quelle: Fox Sports Asia)

Falsch. Am 26.10.1863 war das erste Treffen. Die Regeln, wie sie veröffentlicht wurden, wurden beim fünften Treffen am 1.12.1863 so entworfen und am 8.12.1863 letztendlich bestätigt und dann veröffentlicht.

 

Vielleicht hat ja jemand Lust, den seit zwei Tagen existierenden Eintrag zu Morley in der deutschen Wikipedia entsprechend zu verbessern.

 

Fotocredits

Screenshot des Google-Doodles anlässlich E. C. Morley 187. Geburtstag.